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Gleismannsbahnhof Gleis 6.1.2

Die AKN - Linie A1 von 1945 - 1983

Nach der Überwindung der schrecklichen Auswirkungen des Zweiten Weltkrieg fiel die Strecke noch vor der Konsolidierung in einen Dornröschenschlaf, vor allem, als am 17. Mai 1953 die Alsternordbahn vom neugebauten Bahnhof *Ulzburg - Süd zum Hamburger Ochsenzoll eröffnet wurde und der AKN Fahrgäste abzog. Gegen den Bau der ANB hatte sich die AKN des öfteren gewehrt. Die Konkurrenz durch parallele Buslinien und der Rückgang von Gütertransporten sowie der Wegfall der Postbeförderung 1959 machten der AKN zusätzlich schwer zu schaffen. Verschiedene Stillegungsmodelle für den Südabschnitt ab *Ulzburg wurden daraufhin erörtert, aber zum Glück wurde keines realisiert.

Etwa zeitgleich wurde am 31. März 1953 der Abschnitt:

Neumünster Süd
Neumünster

eröffnet. Dabei benutzte die AKN die vorhandenen Gleise der DB mit. Nun gab es hier endlich einen direkten Zugang zum Bundesbahnhof ohne lästiges nochmaliges Umsteigen.

1957 wurde in *Kaltenkirchen die Werkstatt eröffnet, die bis heute der Instandsetzung und Wartung aller AKN - Fahrzeuge dient. Ebenfalls 1957 wurde der zentrale Zugleitbetrieb eingeführt. Die KBS lautet nunmehr: 137.

Aus dem Dornröschenschlaf wurde die AKN dann ab 1958 durch den Achsenbau der Pinneberger S - Bahn geholt, an die sie angeschlossen werden sollte und die bessere Umsteigemöglichkeiten versprach. Am 22. Februar 1962 wurde die AKN bis zum neuen S - Bahnhof *Langenfelde verkürzt und der Endbahnhof Altona zum neuen Postbahnhof umgebaut.

Seit dem 26. September 1965 fuhr die AKN nur noch bis zum S - Bahnhof *Eidelstedt, der bis vor einiger Zeit der Endpunkt der AKN - Strecke war. Die Strecke zum ehemaligen Endbahnhof in Altona wurde, verkürzt bis zur heutigen S - Bahn - Haltestelle "Diebsteich", auch weiterhin im Güterverkehr befahren, da es dort Güterkunden an der Schiene gab. 1966 trat die AKN dem HVV bei und seit dem 02. Januar 1967 gehört die Strecke von *Eidelstedt bis *Kaltenkirchen mit einer Länge von 30 Kilometern zum HVV - Gemeinschaftstarif.

Der große Umbau

1973 empfahl ein Gutachten, die AKN zu modernisieren. Dabei sollte der Gleiskörper erneuert werden sowie die Sicherheitsanlagen. Die Höchstgeschwindigkeit sollte erhöht werden. Neue Fahrzeuge waren ebenfalls zu beschaffen.

Von 1974 bis 1977 wurde der 26,7 Kilometer lange Abschnitt von *Eidelstedt bis *Kaltenkirchen ausgebaut und modernisiert. Die Schienen wurden erneuert, dabei lückenlos verschweißt und die Gleise neu beschottert, die teilweise noch vorhandene Kiesbettung verschwand vollständig. So war die Heraufsetzung der Höchstgeschwindigkeit auf 80 km/h möglich. Diverse Kreuzungsgleise wurden verlängert, gleichzeitig verschwanden aber auch nicht mehr benötigte Gleise und Weichen für den Güterverkehr.

Die Bahnsteige wurden vereinheitlicht; sie bekamen eine Höhe von 76 Zentimetern und eine Länge von 100 Metern. Hier konnten drei Triebwagen der neuen Baureihe VT2 E halten. Zudem wurden Fahrkartenautomaten, Uhren, Lautsprecher und Wechselsprechanlagen auf den Bahnsteigen installiert.

Die Signalanlagen wurden komplett auf Lichtsignaltechnik umgestellt. 1977 war der Abschnitt *Eidelstedt - *Ulzburg umgerüstet; 1982 folgte dann der Abschnitt bis *Kaltenkirchen. Es gibt seitdem Ausfahrhauptsignale sowie Einfahrvor- und Einfahrhauptsignale. Auf Ausfahrvorsignale wurde verzichtet. Bei der Aufstellung der Signale wurden die Grundsätze für Signalanlagen auf Nebenbahnen berücksichtigt. Dabei wurden als Höchstgeschwindigkeit für Personenzüge 80 und für Güterzüge 60 km/h festgelegt.

Der bisher durchgeführte Zugleitbetrieb wurde durch den Einsatz von Gleisfreimeldeeinrichtungen und "induktive Zugbeeinfussung (Indusi)" ersetzt. Ein neues Stellwerk in *Ulzburg Süd wurde 1976 in Betrieb genommen (Bezeichnung "Usf"). Bedingt durch die eingeschränkte Entfernung der Stellmöglichkeit von 6,5 Kilometern wurden vier Stellwerksbezirke gebildet. Das sind Schnelsen, Quickborn, Ulzburg Süd und Kaltenkirchen. Verwendet wurde die Bauform Dr S 60. Vom Stellwerk "Usf" wurden dann nach und nach der gesamte Abschnitt sowie alle anderen Stellwerke ferngesteuert mittels des "Elektrischen Code - Fernsteuerung System DUS 502". 68 Haupt-, 26 Vor- und 29 Sperrsignale sowie 61 Weichen lagen somit im Stellbereich von "Usf", ebenso konnte von hier aus die elektrische Heizung der wichtigsten Weichen im Winter aktiviert werden, die aus Erfahrungen mit den heftigen Wintern der Vergangenheit notwendig geworden war.

Die zahlreichen höhengleichen Bahnübergänge, die permanent eine Gefahrenquelle darstellen, wurden entweder modernisiert oder, wo dies möglich war, aufgehoben. Die Zahl der Bahnübergänge hatte sich dadurch von 170 im Jahr 1945 auf 97 im Jahr 1984 verringert.

Der Nordteil bis *Neumünster Süd wurde auch etwas modernisiert, jedoch gab es hier nur die Verlängerung der Bahnsteige auf 40 Meter. Die Gleis- und Signalanlagen wurden jedoch nicht aufwendig erneuert. Da viele Zugläufe in Kaltenkirchen "gebrochen" wurden, kam zeitweilig der Eindruck auf, die beiden Streckenteile gehörten zu zwei verschiedenen Bahnunternehmen.

Ende der 1970er Jahre hatte der Abschnitt *Schnelsen - *Eidelstedt zusätzlich eine eigene Fahrplantabelle und eine eigene Kursbuchnummer. Hier verkehrte die AKN noch häufiger als auf dem übrigen Abschnitten. Grund war, daß die Autofahrer den P + R - Platz in *Schnelsen benutzen und dann mit der AKN und der S - Bahn in die Stadt fahren sollten. Dieser Service wurde jedoch bald wieder aufgegeben.

Am 01. Januar 1981 kamen die "Alsternordbahn (ANB)" und die "Elmshorn - Barmstedt - Oldesloer Eisenbahn (EBO)" als Betriebsteile zur AKN. Am 29. Mai 1983 erhielt der HVV - Abschnitt der AKN - Stammstrecke die Bezeichnung "A1" und die Linienfarbe "Orange" (entsprechend der Firmenfarbe der AKN zu der Zeit); die ANB und die EBO entsprechend die Bezeichnungen "A2" und "A3".

Am 17. Januar 1983 ging bei der AKN eine microprozessorgesteuerte Zugnummernmeldeanlage namens "ZNS 800" in Betrieb. Sie erlaubt die genaue Lokalisierung und die Erkennung der entsprechenden Zugnummer jedes Fahrzeugs im AKN - Netz. Diese Anlage kostete rund 2 Millionen Mark.

Weiter zu Gleis 6.1.3: Das 100 - Jahr - Jubiläum der AKN

Fahrkarte der AKN aus den 1950er Jahren.
Arbeiterwochenkarte 3. Klasse der AKN, gültig für die 32. Kalenderwoche des Jahres 1955.

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Umzug zu Gleis 6 am: 14. Mai 2009

Zuletzt aktualisiert am: 17. Juli 2009

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