Nachfolgend habe ich eine Fotoserie von Herrn R. Jurschek wiedergegeben, der 1970 mit einem Fotoapparat im
Wittmoor war und einige Fotos aufgenommen hat. Dankenswerterweise hat er sie mir zur Veröffentlichung überlassen!
Seinen Ausflug ins Wittmoor beschreibt er mit folgenden Worten:
"Ich bin im Dezember 1969 nach Glashütte gezogen, Norderstedt entstand erst zwei Wochen später. Die beiden
Fotoserien entstanden bei zwei meiner ersten Ausflüge in die Umgebung" (die zweite Fotoserie
ist ein Ausflug mit den damaligen Bahnen ANB und EBO, die ich später auch noch veröffentlichen werde)". Der
erste Ausflug führte mich um 1970 ins Wittmoor, wo damals noch im großen Stile von einer türkischen Crew Torf
gestochen wurde. Nette Leute, die mich zum Feierabend auf ihrer Feldbahnlokomotive bis zur Torffabrik in der
Segeberger Chaussee mitfahren ließen. Besonderer fotografischer Leckerbissen: Ein Foto zeigt, wie einer der mit Torf
beladenen Waggons auf einer Drehscheibe vom Ladegleis auf das Streckengleis geschwenkt wird. Einem der Arbeiter war
wohl bei der anstrengenden und kraftvollen Tätigkeit das Hinterteil seiner Hose aufgeplatzt.
Der Ausflug beginnt an der Straße Hasenmoorweg, die rechts von der Segeberger Chaussee abzweigt. Beim Gehöft auf der
linken Seite biegt rechts ein Feldweg ab. Nach kurzer Distanz beginnt dann links ein Wanderweg (eher Trampelpfad), der
quer durchs Wittmoor nach Lemsahl führt. Dieser Trampelpfad war früher die Gleistrasse der Torfbahn und an dieser
Stelle befand sich ein ungesicherter Bahnübergang ohne Warnkreuze. Die Feldbahngleise folgen dann gemäß den Fotos dem
heutigen Wanderweg bis zur Weiche. Die damals benutzte Trasse schwenkt dann nach links in ein Gebiet, das heute
rekultiviert ist und nicht mehr betreten werden darf (Naturschutzgebiet). Hier sind die Fotos von der Torfverladung
enstanden. Die drei türkischen Arbeiter waren ausgesprochen nett und haben sich wohl auch gefreut, dass sie mal von
irgend jemanden bei ihrer schweren Arbeit zur Kenntnis genommen wurden. Die Verständigung erfolgte, soweit ich mich
erinnern kann, vorzugsweise über Gesten, weil die Sprachkenntnisse sehr begrenzt waren. Zumindest gelang es mir, ein
Vertrauensverhältnis herzustellen, so dass ich zum Feierabend auf der Lokomotive bis zur Torffabrik an der Segeberger
Chaussee mitfahren durfte."
R. Jurschek, Sommer 2021
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