Im Norderstedter Raum gab (und gibt) es mehrere (Hoch-)moore (Ohemoor, Glasmoor, Wittmoor, Zwickmoor, Wildes Moor,
Kampmoor, Wöbsmoor usw.), die bis weit in die 1970er Jahre stark in ihrer Größe durch den Torfabbau dezimiert
oder gar gänzlich ausgebeutet wurden. In Glashütte stellte das Torfstechen (unter anderem im Wittmoor) jahrzehntelang
eine der Lebensgrundlagen der Einwohner dar. Zum Abtransport der Torfsoden aus dem Wittmoor wurde eine Feldbahn
errichtet. Wann genau sie eröffnet wurde, ist nicht bekannt. Über den Fahrzeugeinsatz ist ebenfalls so gut wie nichts
bekannt, wird aber aus kleinen und kleinsten Dampf- und Dieselloks sowie den üblichen Torfwagen mit groben breiten
Holzbrettern an allen vier Seiten bestanden haben.
An der Segeberger Chaussee gab es seit 1869 die Preßtorffabrik Lauenstein, die 1879 bereits wieder
stillgelegt werden mußte, da sie keinen Gewinn erwirtschaftete. Daraufhin wurde daraus eine Torfbrikettfabrik, die
sich ebenfalls nicht hielt. Ab 1927 wurden dort dann Torfballen hergestellt. 1933 wurde das Werk für
einige Monate von den Nazis als KZ mißbraucht, aber in der Folgezeit wieder zur Torfverwertung genutzt.
1979 wurde das Werk abgerissen und spätestens dann auch die Bahn stillgelegt, vielleicht auch schon vorher.
Heute befinden sich auf dem ehemaligen Werksgelände ein Baustoffzentrum und ein Baumarkt. Schienen und andere
Nachweise einer Torfbahn sind nicht mehr zu sehen, nur den Damm zwischen dem Werk und dem Moor gibt es noch.
Das Wittmoor wurde in Schleswig-Holstein mit Landesverordnung vom 8. Oktober 1981 zum Naturschutzgebiet
erklärt. Auf Hamburger Gebiet gilt das Naturgesetz vom 2. Juli 1981. Seitdem darf das Wittmoor außer auf den
markierten Wegen nicht mehr betreten werden, so daß die Renaturierung möglich wird.