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Gleismannsbahnhof.Gleis 15.CAT.

Gleis 15.4.1 - Skizze des Cabinentaxi-Projekts in Hamburg-Eimsbüttel

Die Studie

Durch Zufall stieß ich bei meinen Recherchen über das Cabinentaxi auf der Website der Fakultät Washington auf zwei mir bis dahin völlig unbekannte Pläne. Dort gibt es eine sehr aufschlußreiche Karte für ein Cabinentaxi-Netz im Bezirk Eimsbüttel (Raum Eimsbüttel / Niendorf / Eppendorf / Groß Borstel) der Hansestadt Hamburg und eine Verkehrsprognose für dieses Netz. Zugrundegelegt war der Betrieb mit den ursprünglichen Kabinen mit drei Sitzplätzen (KK3).

Das Cabinentaxi sollte dabei die bisher nicht von der [U]-Bahn erschlossenen Gebiete anbinden. Es waren 77 Stationen vorgesehen, die von "1" (Boltens Allee) bis "77" (Gazellenkamp / Deelwisch) im angenäherten Uhrzeigersinn durchnummeriert waren (gemäß dem ursprünglichen Konzept mit Eingabe eines Zifferncodes zur Zielwahl). Der genaue Zeitpunkt dieser Studie ist mir nicht bekannt, wird aber auf jeden Fall in der ersten Hälfte der 1970er Jahre liegen, da ab etwa 1975 das Cabinentaxi-Konzept durch das [C]-Bahn-Projekt verdrängt wurde.

Anbindung an vorhandene Bahnstrecken

Das Cabinentaxi sollte nach dieser Studie an folgende vorhandene [U]-Bahn-Haltestellen anschließen (in Klammern die Nummer der Cabinentaxi-Station):

  • U 2 - Hagenbecks Tierpark (59),


  • U 2 - Lutterothstraße (55),


  • U 2 - Osterstraße (53),


  • U 3 - Hoheluftbrücke (47),


  • U 1 / U 3 - Kellinghusenstraße (42),


  • U 1 - Hudtwalckerstraße (31) und


  • U 1 - Lattenkamp (29).

Gleichzeitig war die Verlängerung der U 2 um zwei Haltestellen bis zum Niendorfer Markt (18) vorgesehen. Das heutige Streckenstück der U 2 weiter bis Niendorf Nord (6) sollte aber durch das Cabinentaxi hergestellt werden! Die meisten besetzten Kabinen (2.500 pro Stunde in der Hauptverkehrszeit) waren in der Kollaustraße, auf der Hudtwalckerstraße in Höhe der Alsterbrücke und an der Hoheluftbrücke berechnet worden. Die Haltestelle "Hoheluftbrücke" (47) wies dabei den größten prognostizierten Umsteigeverkehr auf.

Warum gerade dieses Gebiet?

Warum gerade dieses Gebiet untersucht wurde, ist nicht bekannt. Es kann aber durchaus mit der bis 1978 durch dieses Gebiet verkehrenden Straßenbahnlinie "2" zusammenhängen, die die meisten Fahrgastzahlen aller noch vorhandenen Linien aufwies, bis 1976 mit Beiwagen fuhr und die ursprünglich durch eine parallel führende [U]-Bahn ersetzt werden sollte. Das Cabinentaxi schien von den Kosten her günstiger zu sein (es gab seit 1972 eine staatliche Förderung) und würde schneller gebaut werden können als ein [U]-Bahn-Tunnel.

Weiterhin gab es in diesem Gebiet bis 1973 die Straßenbahnlinie "3" nach Langenfelde, die Linien "14" und "15" von Altona (bis 1970) und später vom Grindelberg zum UKE und nach Winterhude (bis 1977) sowie bis 1966 die Linie "18" nach Groß Borstel.

Das Cabinentaxi-Netz

Das Cabinentaxi-Netz läßt sich grob durch folgende Straßen und Strecken eingrenzen (siehe auch die untenstehende Karte): Beginn an der Linie U 1 ab etwa Lattenkamp bis zur Kellinghusenstraße, dann entlang der U 3 bis zur Hoheluftbrücke, dann durch die Bismarckstraße, Osterstraße, Methfesselstraße und Julius-Vosseler-Straße zum Tierpark. Weiter durch die Lokstedter Grenzstraße, den Gazellenkamp, die Stellinger Chaussee, Grelckstraße, Kollaustraße, den Friedrich-Ebert-Damm, Steendammwisch, Quedlinburger Weg und Nordalbinger Weg hinüber zum Garstedter Weg, dann zurück zum Niendorfer Markt, entlang der Kollaustraße und Groß Borsteler Straße hin nach Groß Borstel über Stavenhagenstraße, Beerboomstücken und Köppenstraße, und schließlich zur Linie U 1, wo sich der Kreis wieder schließt.

Das Cabinentaxi sollte daneben durch zahlreiche große und kleine Straßen verkehren. Als Beispiele mögen folgende Straßennamen dienen: Stresemannallee, Kellerbleek, Tarpenbekstraße, Frickestraße, Martinistraße, Krähenweg, Lehmweg und Grandweg. Zwischen Niendorf Markt und der Groß Borsteler Straße waren sogar zwei parallel verlaufende Strecken vorgesehen!

Zwischen Niendorf Markt und der Hoheluftbrücke hätte man allerdings nicht durchgehend mit dem Cabinentaxi entlang der Bundesstraße 447 fahren können, da am Siemersplatz eine karoförmige Streckenführung vorgesehen war. Das Cabinentaxi diente also nicht der radialen Verbindung zweier weit entfernter Punkte, sondern der Feinerschließung, beginnend ab einem der umliegenden [U]-Bahnhöfe.

Die Streckenlänge des Cabinentaxi-Netzes wird mit 30 Meilen angegeben. Leider wird nicht berichtet, wann und warum diese Studie in der Schublade verschwand. Eine Erweiterung außerhalb des genannten Gebietes war nicht geplant. Die [C]-Bahn-Demonstrationsanlage in der City Nord war übrigens zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorgesehen, daher konnte es in dieser Studie auch keine Verbindung dorthin geben!

Skizze des geplanten Cabinentaxi-Netzes

Cabinentaxi-Skizze für Hamburg-Eimsbüttel.

Skizze des geplanten Cabinentaxi-Netzes für den Bereich Eimsbüttel / Eppendorf / Groß Borstel / Niendorf.

Die ungefähre Lage einzelner Haltestellen:
6: Niendorf, Nord
8: Schippelsweg
18: [U]-Bahn Niendorf Markt
20: Vogt-Cordes-Damm
21: Lokstedter Holt
22: Papenreye
29: [U]-Bahn Lattenkamp
30: Enzianstraße
31: [U]-Bahn Hudtwalckerstraße
33: Stiftung Anscharhöhe
37: Lottestraße
38: Martinistraße
40: UKE, Eingang
42: [U]-Bahn Kellinghusenstraße
45: Lehmweg / Falkenried
46: Lehmweg
53: [U]-Bahn Osterstraße
55: [U]-Bahn Lutterothstraße
59: [U]-Bahn Hagenbecks Tierpark
70: Jägerlauf
71: Brödermannsweg
73: Betriebshof Lokstedt

Zu dieser Planung gibt es im Internet eine englischsprachige Broschüre, in der auch ein Einsatz von der C-Bahn mit 24 Sitzen gesprochen wird. Diese Variante wird beim nächsten Update mit berücksichtigt.


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Erstellt seit dem: 08. November 2007
Online seit dem: 18. November 2007
Umzug zu Gleis 15.4.1 am: 19. August 2009
Zuletzt aktualisiert am: 08. September 2009
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